Das Thema mit den unregelmäßigen Verben ist ein Leid für jeden, der Deutsch als Fremdsprache lernt. Und auch in anderen Sprachen wie zum Beispiel Englisch oder Französisch gibt es sie. Leider gibt es keinen anderen Weg, als neben den regelmäßigen Verben auch die „Regeln“ für unregelmäßige Verben und die jeweiligen Wortstämme auswendig zu lernen, um beim Schreiben oder Sprechen keine Fehler zu machen 🙈
Glücklicherweise gibt es auch bei unregelmäßigen Verben einige Grundsätze, an denen man sich festhalten kann. Beispielsweise verwendet man bei diesen Verben im Deutschen immer dieselben Verb-Endungen – wobei sich diese Endungen von denen der regelmäßigen Verben unterscheiden.
Unregelmäßige Verben haben im Präsenz die folgenden Endungen
Ich –
Du – „st“
Er/sie/es –
Wir – „en“
Ihr – „t“
Sie – „en“
Schauen wir uns als Beispiel einmal das unregelmäßige Verb „sehen“ im Präsenz an. Wenn man es konjugiert, dann sieht das folgendermaßen aus (Hier kannst du nachlesen, was konjugieren ist): ich sehe, du siehst, er/sie/es sieht, wir sehen, ihr seht, sie sehen. Die oben genannten Endungen für unregelmäßige Verben stimmen also mit unserer Beispiel-Konjugation überein.
Ausnahmen 🤔
Unregelmäßige Verben: Modalverben, Mischverben und das Verb „wissen“
Dann gibt es noch manche Verben, die in der 1. Vergangenheit, also im Präteritum, zwar dieselben Endungen haben wie regelmäßige Verben, jedoch ihren Wortstamm verändern. Das sind zum Beispiel Modalverben, Mischverben und das Verb „wissen„. (Ein Mischverb ist ein Verb, das sowohl Merkmale eines unregelmäßigen Verbs als auch Merkmale eines regelmäßigen Verbs aufweist.) Schauen wir uns hiervon einmal das Beispiel „wissen“ an:
- Ich wusste
- Du wusstest
- Er/sie/es wusste
- Wir wussten
- Ihr wusstet
- Sie wussten
Zum Vergleich: REGELMÄSSIGE Verben haben im Präteritum dieselben Endungen. Auch hierfür ein Beispiel anhand des Verbs „spielen“: ich spielte, du spieltest, er spielte, wir spielten, ihr spieltet, sie spielten.
Am obigen Beispiel „wissen“ sieht man ganz deutlich, dass sich bei diesem Wort nur der Wortstamm verändert hat.
Modalverben und Unregelmäßige Verben auf -ten oder -den
Dann gibt es noch Fälle, in denen Modalverben oder unregelmäßige Verben auf -ten oder -den enden. Das wäre zum Beispiel beim Wort „werden“ der Fall. Bei diesen Wörtern wird in der 2. Person Plural, also bei „ihr“, aus der Endung -t die Endung -et (ihr werdet).
Regelmäßige Verben auf -ten, -men, -den, -nen
Und es wird sogar noch komplizierter 😁 Verben, die die oben genannten Endungen aufweisen, sind insofern unregelmäßige Verben, als dass vor ihrer „normalen“ regelmäßigen Endung im Präteritum ein „e“ steht. Das ist an sich nichts Dramatisches, jedoch muss man es wissen. Das kann man gut am Beispiel des Worts „baden“ sehen: ich badete, du badetest, er/sie/es badete, wir badeten, ihr badetet, sie badeten. Der Wortstamm bleibt hier jedoch gleich.
Die Verben „speien“ und „schreien“
„speien“ und „schreien“ haben im Präteritum in der 1. und 3. Person Plural nur die Endung -n (anstatt -en). Es heißt also „wir schrien“ und „sie schrien„, denn das vorhandene „e“ gehört noch zum Wortstamm.
So – geschafft! Das war es schon wieder mit meinem Beitrag zum Thema „unregelmäßige Verben“. Hat dir der Beitrag weitergeholfen? Dann hinterlasse mir doch gerne eine Bewertung, das würde mich freuen 😊