Wenn du dich fragst, was ein Genitivobjekt ist, dann musst du erst einmal wissen, was das Satzglied „Objekt“ überhaupt ist.
Was ist ein Genitivobjekt?
Es gibt vier verschiedene Satzglieder: Subjekt, Objekt, Prädikat und adverbiale Bestimmung. Nicht jeder Satz hat ein Objekt, denn für einen vollständigen Satz ist genau genommen nur das Prädikat zwingend notwendig. Es kann jedoch auch vorkommen, dass ein Satz mehrere Objekte hat.
Das Subjekt steht immer im Nominativ. Hier kannst du etwas über die vier Fälle lesen. Ein Objekt hingegen kann im Genitiv, Dativ oder Akkusativ stehen. Ein Genitivobjekt kommt im Deutschen jedoch nur selten vor, denn es stehen nur wenige Verben in Verbindung mit einem Genitivobjekt. Zum Beispiel:
- jemanden einer Straftat beschuldigen <– Wessen beschuldigst du mich? – Des Mordes.
- sich einer Aufgabe entledigen (siehe Duden) <– Wessen entledigte er sich? – Seiner Pflicht zu putzen.
- sich einer Person annehmen <– Wessen nahm er sich an? – Er nahm sich seines Bruders an.
Wenn man nach dem Objekt mit „Wessen… ?“ fragt, dann kannst du sicher sein, dass es sich um ein Genitivobjekt handelt.
Anhand der Beispiele oben kannst du sehen, dass ein Genitivobjekt also nur vorkommt, wenn das Prädikat ein solches Objekt erforderlich macht. Das kommt in unserer Sprache recht selten vor. Trotzdem weißt du nun, was mit dieser Art von Objekt gemeint ist, und kannst sie hoffentlich sofort erkennen 🙂
Die Konstruktion „den Ball des Jungen“ ist deshalb kein Genitivobjekt, weil nicht das ganze Objekt im Genitiv steht, sondern nur das Attribut „des Jungen“. Deshalb handelt es sich in diesem Fall um ein Attribut.
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